Seefunkgeräte bei awn
Seefunkgeräte sind unerlässlich für Personen, die sich längere Zeit auf See befinden. Sie ermöglichen es, in Kontakt mit anderen Schiffen und der Küstenwache zu bleiben, und sind ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsausrüstung an Bord. Es gibt verschiedene Arten von Seefunkgeräten, die für unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen geeignet sind. Seefunkgeräte sind zwar nur an Bord von gewerblichen Schiffen über 12 Metern Pflicht, sie stellen allerdings auch auf allen anderen Booten die beste Möglichkeit dar, um einen Notruf zu tätigen.
Vorteil von UKW-Seefunkgeräten
Seefunkgeräte haben nicht nur eine sehr hohe Reichweite von bis zu 40 Seemeilen, sie funktionieren außerdem auch bei Naturkatastrophen oder in Krisenregionen. Satellitengestützte Seefunkgeräte haben sogar eine nahezu unbegrenzte Reichweite. Mobiltelefone hingegen sind von einer guten Infrastruktur abhängig und funktionieren nur bis etwa 15 Seemeilen vor der Küste.
Einsatz von Seefunkgeräten
Mit einem Seefunkgerät ist es möglich, mit den Küstenfunkstellen oder auch über die Schiff-zu-Schiff-Kanäle zu kommunizieren. Dadurch können nicht nur Notrufe getätigt, sondern auch andere wichtige Informationen wie zum Beispiel die Wetterlage oder mögliche Anlegestellen in Erfahrung gebracht werden. Dafür ist der Seefunk in die vier Klassen Not, Dringlichkeit, Sicherheit und Routine eingeteilt.
Gut zu wissen: Ohne ein gültiges Funkzeugnis ist es nicht gestattet am Funkverkehr teilzunehmen, da anderenfalls die Kommunikation gestört werden könnte. Eine Ausnahme besteht lediglich im Notfall.
VHF-Funkgeräte für Boote
Eines der wichtigsten Seefunkanlagen ist das VHF-Funkgerät (Very High Frequency). Mit ihm ist es möglich über kurze Distanzen zu kommunizieren. Damit eignet sich das VHF-Funkgerät ideal für die Kommunikation zwischen Schiffen und der Küstenwache. VHF-Funkgeräte sind in der Regel einfach zu bedienen und erfordern keine besonderen Kenntnisse. Sie sind in verschiedenen Leistungsklassen erhältlich und können sowohl als Handgerät als auch in fest installierter Form auf dem Schiff montiert werden.
Digital Selective Calling beim Seefunkgerät
Wenn das Seefunkgerät über DSC (Digital Selective Calling) verfügt, kann dieses zusätzlich zum Sprech-Anruf als Verbindung mit allen erreichbaren oder auch nur einer bestimmten Funkstelle genutzt werden. Dabei wird eine Schmalband-Telex-Sendung übermittelt, von der selbst bei schlechtem Empfang wichtige Informationen wie die GPS-Position (falls GPS integriert ist), MMSI und die Uhrzeit entnommen werden können. Während eines Sprech-Anrufs können hingegen insbesondere bei schlechtem Empfang oder aufgrund der schwierigen Lage Fehler beim Mitschreiben auftreten. Bei DSC-fähigen UKW-Seefunkanlagen ist der UKW-Kanal 70 automatisch eingeschaltet, sodass Notrufe stets samt Positionsangaben empfangen und gesendet werden können. Ausrüstungspflichtige Schiffe sind dazu verpflichtet, den DSC-Kanal andauernd zu überwachen.
Seefunkantennen und Zubehör
Mit einer Seefunkantenne wird die Verbindung zwischen Booten und Küstenwache sichergestellt. Die häufigste Art von Seefunkantenne ist die VHF-Antenne. Sie ist für die Kommunikation auf kurze Distanz geeignet und wird hauptsächlich im Hafen und in Küstennähe verwendet. Diese Antennen sind in der Regel kompakt und leicht und eignen sich perfekt für kleinere Schiffe. Für längere Distanzen sind SSB-Antennen die bessere Wahl. Sie arbeiten im HF-Bereich und ermöglichen es, auch auf große Entfernungen zu kommunizieren. Diese Antennen sind jedoch größer und schwerer als VHF-Antennen und eignen sich daher eher für größere Schiffe.