Mit dem richtigen Anstrich das Antifouling erneuern
Antifouling schützt Schiffe im Wasser vor Algen, Muscheln und anderem Bewuchs. Möchten Sie Ihr Antifouling erneuern, sind eine sorgfältige Vorbereitung und Fachkenntnisse hilfreich. Damit Sie Ihren Antifouling-Anstrich am Boot effizient und erfolgreich auftragen können, haben wir in diesem Ratgeber einige Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.

1. Wann ist der beste Zeitpunkt für den Antifouling-Anstrich?
Der richtige Zeitpunkt für den Antifouling-Anstrich entscheidet über die Effektivität des Schutzes. Beachten Sie in jedem Fall die vom Hersteller empfohlenen Zeitintervalle für das Überstreichen sowie den Zeitpunkt des Zu-Wasser-Lassens. Sie sollten beispielsweise berücksichtigen, wie lange das Boot nach dem letzten Anstrich noch im Trockenen liegt, bevor es zu Wasser gelassen wird. Halten Sie diesen Abstand kurz, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Das Antifouling am Ende einer Saison aufzutragen, um im Frühjahr schneller ins Wasser zu kommen, ist somit nicht hilfreich.
2. Vorbereitungen zum Streichen von Antifouling
Wenn Sie Antifouling streichen wollen, gibt es im Vorhinein einige Dinge zu beachten. Damit Sie optimal für den Anstrich vorbereitet sind, finden Sie nun eine kleine Übersicht über zu treffende Vorkehrungen.

2.1 Antifouling Ausrüstung und Material bereitstellen
Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Materialien bereitliegen, bevor Sie mit dem Streichen von Antifouling beginnen. Dazu gehört das zum Boot passende Antifouling selbst, welches Sie vorab gewählt haben. Aber auch Bootszubehör zur Bootsreinigung wie Spachtel, Schleifpapier sowie Pinsel, Farbwannen und Farbwalze können Sie bereitlegen.
Unser Tipp: Nutzen Sie mehrere Farbwannen und Kurzhaarrollen für den Anstrich von Antifouling, damit keine ausgehärteten Reste auf das Boot gelangen.
2.2 Schutzmaßnahmen
Beim Streichen von Antifouling sollten Sie Schutzkleidung tragen, um sich vor giftigen Dämpfen und Spritzern zu schützen. Außerdem ist es wichtig, eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten, um eine Überbelastung durch giftige Dämpfe zu vermeiden. Auch der Arbeitsbereich kann mit Abdeckplanen geschützt werden.


2.3 Schiff reinigen und anschleifen
Reinigen und schleifen Sie das Unterwasserschiff gründlich, um eine gleichmäßige Haftung des Antifoulings zu gewährleisten. Verwenden Sie eine Reinigungslösung, um alle vorhandenen Schichten von Algen, Rost oder anderen Verunreinigungen von der Schiffswand zu entfernen. Opferanoden sollten Sie entfernen oder überkleben.
Unser Tipp: Mit einem geeigneten Primer können Sie auf das Anschleifen des alten Antifoulings verzichten. Selbst dann, wenn das alte Antifouling aus einer unebenen Kraterlandschaft besteht. Dafür sollte das alte Antifouling nur nicht brüchig sein. Diese Stellen bereinigen Sie mit einem Spachtel. Anschließend können Sie Ihr Antifouling überstreichen.

2.4 Wasserlinie abkleben
Bei gebrauchten Booten ist das Abkleben der Wasserlinie in der Regel keine große Kunst, da altes Antifouling sowie Gelcoat und UV-Veränderungen Ihr Übriges getan haben. Wenn Sie die Wasserlinie Ihres Bootes mit Malerkrepp abkleben, sollten Sie aber so genau wie möglich vorgehen. Durch das Abkleben wird die Oberkante des Antifoulings markiert und damit die Genauigkeit definiert.

2.5 Unterwasserschiff überprüfen
In jedem Fall sollten Sie entstandene Schäden und Kratzer am Unterwasserschiff ausbessern. Dafür eignen sich 2-Komponenten Lösungen wie Epoxid-Spachtel. Diese Reparaturstoffe für Boote gibt es oft in einer Kombination aus Härter und Basis, die entsprechend der Produktvorgaben miteinander zu vermischen sind.
3. Antifouling vorbereiten: Checkliste
✅ Antifouling, Grundierung und Arbeitsmaterialien bereitstellen
✅ Schutzkleidung anziehen und Umgebung sichern (Abdeckplane)
✅ Unterwasserschiff reinigen und gegebenenfalls anschleifen
✅ Wasserlinie möglichst genau abkleben
✅ Kratzer und Risse am Bootsrumpf reparieren
4. Antifouling auftragen: Schritt für Schritt
Gehen Sie beim Auftrag des Antifoulings schrittweise vor und behalten Sie die Zeit im Blick. Damit Sie die Arbeitsschritte erfolgreich durchführen können, haben wir Ihnen diese nachfolgend aufgeführt.
Wichtig: Beim finalen Anstrich des Bootes spielt Zeit eine wichtige Rolle. Sobald Sie mit der Grundierung und nachfolgend auch Antifouling-Anstrich anfangen, müssen Sie die vom Antifouling-Hersteller vorgegebenen Verarbeitungsintervalle berücksichtigen. Die darin vorgegebene maximale Zeit sollten Sie nicht überschreiten.

4.1 Antifouling Grundierung auftragen:
Wählen Sie eine geeignete Grundierung aus, die für Ihr Antifouling-Material geeignet ist. Sofern noch nicht geschehen, sollten Sie die Schiffsoberfläche mit einer Reinigungslösung behandeln, damit der Antifouling Primer gut haftet. Beim Auftragen der Grundierung ist das richtige Verhältnis von Härter und Basis wichtig. Tragen Sie die Antifouling Grundierung gleichmäßig auf die Schiffsoberfläche auf und lassen Sie sie nach den Herstelleranweisungen trocknen.
4.2 Boot mit Antifouling streichen
Für einen gleichmäßigen Farbauftrag können Sie das Antifouling im Kreuzverfahren, also zuerst waagerecht und anschließend senkrecht, auftragen. Dies geht am einfachsten mit einer Kurzhaarrolle. Schwer erreichbare Stellen können Sie mit einem Pinsel nachbearbeiten. Der Propeller kann mit einem speziellen Propeller Antifouling bestrichen werden, welches starken Strömungen standhält.


4.3 Weitere Schichten Antifouling auftragen
Überprüfen Sie die Dicke der Antifouling-Schicht, um sicherzustellen, ob sie ausreichend ist. Je nach Bedarf können Sie weitere Schichten auftragen. Dies ist besonders bei stark beanspruchten Stellen von Vorteil. Handelt es sich um einen kompletten Neuanstrich des Antifoulings, sind in der Regel mehrere Schichten nötig. Unser Tipp: Mehrere dünne Schichten Antifouling bewirken einen effizienteren Schutz als wenige dicke. Zudem können Sie die erste Schicht in einer anderen Farbe als die folgenden streichen, um den Zustand Ihres Antifoulings schnell und einfach einschätzen zu können.

5. Antifouling trocknen lassen
Lassen Sie die Antifouling-Farbe gemäß dem Trocknungszeitplan trocknen, bevor Sie das Boot zu Wasser lassen. Dies kann je nach Art des Antifoulings und den Umgebungsbedingungen zwischen 8 und 24 Stunden dauern.
3. Antifouling auftragen: Checkliste
✅ Antifouling Grundierung auftragen
✅ Boot mit Antifouling einstreichen
✅ Antifouling in mehreren Schichten: Je dünner desto besser
✅ Antifouling gemäß Herstellerempfehlung trocknen lassen
✅ Klebeband noch vor dem Austrocknen vorsichtig abziehen